Laserpräzision vs. Tradition: Wie CENTRALIGN® die Überholung einer 550-MW-Dampfturbine revolutionierte
Zusammenfassung
Das Serviceteam eines führenden Turbinenherstellers und Spezialisten von Prüftechnik verwendeten CENTRALIGN® zur Ausrichtung einer 550-MW-Dampfturbine, wodurch die Montagezeit halbiert und gleichzeitig eine Präzision von ±0.03 mm erreicht wurde.
- Das Projekt wurde in nur 10 statt der üblichen 20 Tage abgeschlossen.
- Da keine Blindwellen mehr erforderlich sind, sind während der Ausrichtung Anpassungen in Echtzeit möglich.
- Die Genauigkeit erreichte ±0.03 mm und erfüllte damit die strengen Standards des Herstellers.
Was würde passieren, wenn das Serviceteam eines weltweit führenden Turbinenherstellers auf die Turbinenspezialisten von Prüftechnik trifft? Ob „Dummy-Wellen- oder Klaviersaitentechnik“ oder „Laserstrahltechnik“ – der Konkurrenzkampf wäre groß.
Genau das Gegenteil erwies sich bei der Begegnung der beiden Teams in Andalusien. Die Zusammenarbeit während des zweiwöchigen gemeinsamen Aufenthalts in Carnoberas bei Almería, wo eine 550-MW-Dampfturbine des Kraftwerks ENDESA generalüberholt werden musste, war äußerst freundschaftlich und angenehm.

Die Überholungsarbeiten umfassten die Ausrichtung der Innenarmaturen einer Hoch- und Mitteldruckstufe sowie zweier Niederdruckstufen. Die Stufen waren in einem 30 m langen Gehäuse untergebracht.
Die Ausrichtung erfolgte mit CENTRALIGN®. Dieses optische Laserausrichtungssystem nutzt einen Laserstrahl und dessen hohe Präzision als Referenz, im Gegensatz zur oft verwendeten konventionellen Methode mit einer Dummy-Welle oder Klaviersaiten.
CENTRALIGN® kann Membranen, Lager, Lagerdichtungen, Deflektoren, Ölschutzvorrichtungen, runde Gehäuse und Packungen mit Durchmessern von 150 mm bis 6000 mm mit einer Auflösung von 0.01 mm messen.
Vor Beginn der Messung wurde die tatsächliche Position aller Einbauteile (Lagerbohrungen, Stopfbuchsen, Dichtungen, Packungen und Gehäusebohrungen) bei abgenommener oberer Hälfte (TopsOff) ermittelt. Der Vorgang wurde mit aufgesetzter oberer Hälfte (TopsOn) wiederholt.
Wie zu erwarten war, waren die beiden Positionen nicht identisch. Aufgrund des enormen Gewichts der oberen Membranen und der oberen Hälfte veränderte sich die Turbinenmittellinie. Anhand der beiden beobachteten Positionen wurde mit dem Programm CENTRALIGN® eine statische Ausrichtungskonfiguration für die gesamte Turbine berechnet, die anschließend für die eigentliche Ausrichtung verwendet wurde.
Die Ergebnisse der durchgeführten Messungen und die erforderlichen Korrekturen wurden von beiden Expertenteams besprochen und abgestimmt.

Ein wesentlicher Vorteil von CENTRALIGN® zeigte sich beim Ausrichten. Bei der herkömmlichen Methode muss die Blindwelle aus der Turbine gehoben werden, bevor ein auszurichtendes Fitting entfernt werden kann. Mit CENTRALIGN® kann das Fitting gleichzeitig gemessen und verschoben werden. Die Verschiebefunktion zeigt die tatsächliche Position des Fittings innerhalb der Turbine an. Diese Eigenschaften und die Möglichkeiten von CENTRALIGN® ermöglichen eine drastische Verkürzung der Montagezeit.
Obwohl sie CENTRALIGN® bereits kannten, waren die Ingenieure des Turbinenherstellers von der Sensorhalterung, auch Großbohrungshalterung genannt, begeistert. Sie waren fasziniert von der Halterung und ihrer komfortablen Anbringung an den 3 m großen Bohrungen im Niederdruckgehäuse. Ihre Flexibilität war beeindruckend.
Die gesamte Arbeit, die drei TopsOff- und drei TopsOn-Messungen sowie die Ausrichtung von 42 Membranen und neun Stopfbuchsen umfasste, wurde innerhalb von zehn Tagen abgeschlossen – mit der herkömmlichen Methode hätte man doppelt so viel Zeit benötigt. Die Ausrichtung entsprach den Standards des Turbinenherstellers. In diesem speziellen Fall wurde eine Genauigkeit von ±0.03 mm zur Referenzlinie erreicht.
Zur Freude beider Expertenteams stimmten die Ausrichtparameter bei der Wiederinbetriebnahme exakt mit den vom CENTRALIGN®-Ausrichtsystem ermittelten Parametern überein. Diese erfreuliche Situation spricht Bände für die Zusammenarbeit der beiden Teams bei zukünftigen Turbinenüberholungen.